Offersoykammen Wanderung Lofoten Aussicht Gipfel Mitternachtssonne

Wanderung auf den Gipfel des Offersøykammen | Die Lofoten liegen dir zu Füßen

Die vielleicht schönste Aussicht auf die Lofoten genießt du vom Gipfel des Offersøykammen auf der Insel Vestvågøy. Auf dem steilen Anstieg erlebst du Meter für Meter nach oben ein traumhaftes Panorama, das dich zum einen Richtung Flakstadøy, zum anderen Richtung Leknes und Ballstad blicken lässt. Oben angekommen genießt du diese Aussicht des Aufstiegs einmal mehr und ahnst nicht, dass gleich vor dir das eigentliche Highlight der Wanderung erscheint: Das Traumpanorama Richtung Norden, Richtung Haukland Beach.

Die Wanderung auf den Offersøykammen ist eine einfache Tour, die mit ein wenig Kondition problemlos für jedermann zu bewältigen ist. Im Gegensatz zur deutlich populäreren Tour auf den Reinebrigen ist diese Wanderung fast noch unbekannt. Ich habe auf dem Aufstieg Mitte Juni niemanden getroffen und und nur auf dem Abstieg kamen mir zwei Wanderer entgegen, ansonsten war ich allein unterwegs. Magisch!

Das 360°-Panorama am Gipfel des Offersoykammen ist eine der schönsten Aussichten auf den Lofoten!

Alles zur Wanderung auf den Offersøykammen im Überblick 

Länge: ca. 4,8 km insgesamt und 390 Höhenmeter (den GPX-Track zum Download gibt es hier auf unserem komoot-Profil)

Dauer: Aufstieg ca. 1,5 Stunden, Abstieg 1 Stunde

Gastronomie: Es gibt keine Verpflegung in unmittelbarer Nähe, deshalb unbedingt ausreichend Wasser und kalorienreiche Snacks wie Müsliriegel oder Erdnüsse mitnehmen. Auf jeder Tour in Norwegen haben wir ein Kvikk in der Tasche.

Anreise: Von Vestvågøy kommend fährst du entlang der E10 Richtung Å i Lofoten. Kurz vor dem Nappstraumtunnel steuerst du links den Schotter-Parkplatz an. Aus Flakstadøy kommend durchquerst du den Nappstraumtunnel und biegst direkt danach rechts ab auf den Parkplatz.

Kinder: Für Kinder ist diese Tour nur bedingt geeignet. Das Gelände ist abschüssig und absolute Trittsicherheit sind wichtig. Wenn du mit Baby oder Kleinkind unterwegs bist kannst du die Kinder auf dem Rücken in der Wanderkraxe tragen. Vielleicht bereust du das aber recht schnell in Anbetracht von durchschnittlich 15-20 % Steigung.

Offersoykammen Wanderung Gipfel Lofoten

Zwei verschiedene Touren führen auf den Gipfel des Offersøykammen

Es gibt zwei Aufstiegsmöglichkeiten: Der klassische Aufstieg ist sehr steil und führt dich von Anfang an mit rund 30 Prozent Steigung auf den Gipfel. Gerade die ersten 300 Meter des Wegs führen noch durch einen leicht bewaldeten Hang und bieten nur mäßige Sicht.

Die unbekanntere Route führt von Westen aus etwas sanfter ansteigend Richtung Offersøykammen. Nach gut einem Kilometer triffst du auf den anderen Wanderpfad und der Aufstieg entlang der Bergrückens ist schließlich derselbe. Bei dieser Tour hast du von Anfang an eine tolle Aussicht auf die Umgebung und sparst etwas Kraft für den finalen Anstieg.

Wichtig: Wie für alle Wanderungen auf den Lofoten gilt: Bitte nur bei guten Wetterbedingungen losziehen und nicht unmittelbar nach starken Regenfällen. Der weiche Boden in Verbindung mit glatten Steinen lässt die Tour sonst zu einer gefährlichen Rutschpartie werden. Natürlich läufst du hier auch bei gutem Wetter nur mit geeignetem festen Schuhwerk. Wir sind immer wieder erstaunt, dass sich auch der ein oder andere Flipflop- oder Ballerinaträger auf die Wanderwege hier verirrt. Keine. Gute. Idee.

Kurz und steil: Der klassische Aufstieg auf den Offersøykammen 

  • Länge: ca. 1,2 km / 390 Höhenmeter
  • Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
  • Abstieg: ca. 50 Minuten

Panorama auf neuen Pfaden: Alternativer Aufstieg auf den Offersøykammen

  • Länge: ca. 2,4 km / 390 Höhenmeter
  • Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
  • Abstieg: ca. 1 Stunde

Mein Weg auf den Gipfel des Offersøykammen

Nach inzwischen drei Wochen 24/7 mit der Familie habe ich mich nach ein paar Momenten der Ruhe gesehnt. Einfach mal nicht reden müssen und voller Ruhe und Muße einen Fuß vor den anderen setzen. Um 21.30 Uhr machte ich mich auf den Weg und habe schon jetzt das langsam immer goldener werdende Licht genossen. Die E10 war nahezu leer, schon während der rund 20-minütigen Fahrt zum Parkplatz war es ein einziges Highlight. 

Am Parkplatz vor dem Nappstraumtunnel gibt es neben den Wohnmobilen ausreichend Parkplätze, aber keine direkte Beschilderung für die Wanderung. Dieser Aufstieg auf den Gipfel ist noch nicht so populär, sodass auch ausgetretene Pfade als Orientierung erst einmal Mangelware sind. Du überquerst die Straße und gehst auf der anderen Seite direkt hinter dem “Achtung Radfahrer”-Schild steil den Hang hinauf. Du siehst dort einen schmalen ausgetretenen Pfad, der den Startpunkt markiert. Alternativ überquerst du auf der Parkplatzseite den Tunnel und hältst dich dann rechts Richtung Strommasten. 

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Nach gut einem Kilometer erreichst du den kleinen See Dalvatnet. Kurz hinter dem See trifft dieser Pfad auch auf die steilere Aufstiegsroute. Der eigentlich Anstieg von rund 300 Höhenmeter auf gut einem Kilometer liegt nun vor dir. Ab hier ist der Weg gut zu erkennen, es geht konstant steil bergauf über Steine und Wiesen. Rund 15-20 % Steigung fordern, aber die immer schöner werdende Aussicht belohnt vom ersten Moment an.  

Der Blick nach oben lässt mich denken: Das ist steil, das ist hoch, aber ich kann das Ziel schon sehen. Immer wieder ertappe ich mich dabei wie ich denke: Da oben ist es. Aber ich werde genau zwei Mal enttäuscht bis es beim dritten Mal wirklich soweit ist: Der Gipfel ist erreicht. Schritt für Schritt geht es nun vorsichtig nach vorne und plötzlich ist sie da: Die unfassbare Aussicht auf die nördlichen Lofoten.

In der Ferne entdecke ich den Haukland Beach, ich fühle mich hier als würde mir die Welt zu Füßen liegen. Das Gelände fällt steil ab, jeder Schritt sollte wohl überlegt sein. Ich hocke mich ins Gras und genieße einfach nur. Ganz alleine bin ich hier oben, genieße die Aussicht, die unendliche Stille und bin erfüllt von tiefster Dankbarkeit. Wie immer sind diese Momente atemberaubend. Am Gipfel angekommen, die Knie zitternd, der Körper voller Adrenalin.

Der Weg ist anstrengend und schweißtreibend, aber es lohnt sich nicht nur zum Luftholen immer wieder stehen zu bleiben und zu staunen. Die E10 wirkt unendlich weit weg, der Blick in die Ferne öffnet sich. Und manch einer mag sich denken: Die Aussicht ist doch auch schon schön, was soll ich noch höher kraxeln.

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Ich verweile rund eine Stunde am Gipfel, genieße einige Strahlen der Mitternachtssonne, die pünktlich um 0 Uhr durch die Wolken scheinen. Für den Abstieg habe ich gut eine Stunde gebraucht. Als ich anderthalb Stunden später im Bett lag konnte ich lange noch nicht einschlafen. Die Beine zitterten, der Körper war warm und voller Energie. Das einfallende Licht der Mitternachtssonne lies mich die Augen lange nicht schließen. Dieser Moment auf dem Gipfel war für die Ewigkeit. 

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Beste Jahreszeit für die Wanderung auf den Offersøykammen

Ende Juni bis Anfang Oktober. Mit Beginn der langen Nächte ist diese Wanderung im Licht der Mitternachtssonne spektakulär. Der auch der Spätsommer und frühe Herbst sind ideal. Die Lofoten strahlen in allen Farben der Herbst-Palette und du kannst das tolle Abendlicht zu etwas angenehmeren Tageszeiten einfangen. Wichtig für den Rückweg: Anfang September geht die Sonne schon um ca. 20:45 Uhr unter.

Beste Tageszeit für die Offersøykammen-Wanderung

Zur Mitternachtssonne oder alternativ dem Sonnenuntergang. Die Berge am Gipfel werden dann von der untergehenden Sonne aus Westen angestrahlt.

Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des Offersøykammen

Wenn du abends zur Tour auf den Offersøykammen aufbrichst, ist es natürlich charmant, wenn die Unterkunft nicht weit entfernt ist. Andererseits hat eine kurze Fahrt in der Mitternachtssonne über die Lofoten auch ihren Reiz. Wenn du mit dem Wohnmobil unterwegs bist, kannst du am Parkplatz vor dem Nappstaumtunnelen stehen. Dort beginnt auch der alternative Aufstieg, den ich gewählt habe.

Booking.com

Direkt am Parkplatz an der E10 stehen ein paar rote Rorbu. Wie immer ist der Mietpreis happig, aber die Aussicht und Lage natürlich traumhaft. Von hier aus kannst du auch prima den Haukland Beach (ca. 15 Minuten), aber auch das Wikingermuseum in Borg (20 Minuten) oder Nusfjord (20 Minuten) erreichen. Die Lage mitten auf den Lofoten ist ideal für Tagesausflüge. Selbst Reine (50 Minuten)und Henningsvaer (75 Minuten) sind als Tagesausflug gut zu erreichen.

Auf der genau gegenüberliegenden Seite des Fjords (nur über die Brücke der E10) liegen weitere Rorbu mit Blick auf den Rücken des Offersøykammen.

Weitere Unterkünfte findest du z. B. in Leknes. Im Skandic Leknes Lofoten verzichtest du auf die Panorama-Lage am Wasser, hast dafür aber günstigere Preise. Wir haben einmal im etwas abgelegenen Kaikanten Kro og Rorbu übernachtet. Die ruhige Lage war traumhaft und die Unterkunft modern und stilvoll eingerichtet. Bis zum Startpunkt der Wanderung sind es 20, sehr schöne Fahrminuten. Noch hübscher und ein wenig zentraler liegt die Hattvika Lodge Ballstad. Die ehemaligen Fischerhütten sind zu traumhaften Studios umgebaut worden. Bis zum Wanderparkplatz sind es ebenfalls 20 Minuten mit dem Auto.

Tipps für die Fotoausrüstung

Die eindrucksvollsten Fotos am Gipfel gelingen dir mit einem Weitwinkelobjektiv. Damit kannst sowohl etwas vom Vordergrund als auch das Panorama der dahinter liegenden Gipfel einfangen. Ein klassisches Reisezoom-Objektiv für weitwinklige bis normale Brennweiten gehört auch dazu, um unterwegs die Eindrücke bestmöglich einfangen zu können. Das Teleobjektiv habe ich nicht gebraucht und tatsächlich umsonst nach oben geschleppt.

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Hast du schon einmal die Lofoten von oben bestaunt? Dann verrate gerne deine Lieblingswanderung auf den wunderschönen Nordland-Inseln in den Kommentaren. Noch mehr Tipps zu den Lofoten findest du unter anderem in unserem Reiseguide oder unserem Artikel speziell für Fotografen, in dem wir die schönsten Fotospots auf den Lofoten verraten.[/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]

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